Maßgeschneiderte Lösungen für die Engineering-Prozesskette

Anwenderbericht

Firma: INNEO Solutions GmbH

Themen: Produktentwicklung, Konstruktion & Entwicklung (CAD), Berechnung & Simulation

Branche: Automobil & Luftfahrt, Apparate- & Anlagenbau, Design- & Entwicklungsbüros, Elektro- & Automatisierungstechnik, Kunststofftechnik, Maschinenbau, Werkzeug- & Formenbau

Erschienen in:

CAD.de

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Der bekannte Anbieter von CAD- und PDM-Tools, INNEO Solutions GmbH, Ellwangen, ist mittlerweile auch sehr stark in den Bereich Berechnung und Simulation eingestiegen, nicht zuletzt durch die Übernahme einer Vertriebspartnerschaft mit Ansys. Was inzwischen alles angeboten werden kann, gerade auch im Zusammenspiel mit CAD, darüber sprach der CAD.de/NL mit Gerhard Rieger, Vice President Sales bei INNEO und seinem Kollegen Axel Waidmann, Technical Consultant.

CAD.de/NL: Herr Rieger, Herr Waidmann, dass INNEO neben CAD und PDM auch FEM-Software anbietet ist nicht neu. Neben den schon vorhandenen Lösungen sind Sie seit einiger Zeit auch bei "ANSYS" eingestiegen. Warum dieses Paket?
Rieger: Wie Sie richtig sagen, befassen wir uns seit vielen Jahren auch mit FEM. Wir haben ja z. B. Mechanica von Rasna schon vertrieben, bevor PTC Rasna übernommen hatte. In den letzten Jahren hat das Thema Berechnung/Simulation bei unseren Kunden immer mehr an Bedeutung gewonnen. Wir wollten diesen Trend entsprechend unterstützen und haben uns auf die Suche gemacht nach der dafür passenden Software. Wir haben geschaut, was es auf dem Markt gibt und was auch zu INNEO passt. Es gab dann ein Auswahlverfahren, an dessen Ende eben ANSYS stand.

Natürlich kannten wir ANSYS schon als sehr breit aufgestelltes Gesamtpaket, welches nicht nur die Strukturmechanik, sondern auch Strömungsmechanik und die Elektromagnetik umfasst. Letzteres schien uns in Hinsicht auf die immer stärker aufkommende Entwicklung von Elektrofahrzeugen als besonders bedeutsam.
Wir wurden also Vertriebspartner von ANSYS, und zwar zunächst als Sub-Reseller von CADFEM. Dann kam aber die Firma ANSYS Inc. Ende 2017 auf uns zu und hat uns die Direktpartnerschaft angeboten, und seit Januar 2018 sind wir als Direktpartner tätig.

Und haben es nicht bereut?
Rieger: Keineswegs. ANSYS ist der klare Marktführer in diesem Umfeld. Das Unternehmen ist dreimal so groß wie der nächste Wettbewerber. Das resultiert nicht zuletzt aus dem schon erwähnten breiten Software-Angebot, das immer wieder durch eigene Entwicklungen und durch Zukäufe erweitert wurde. Ich erwähne als ein Beispiel aus jüngerer Zeit die Übernahme von Optis, einer Softwarelösung für Licht und menschliches Sehen.
Was uns auch gefallen hat, ist die Tatsache, dass ANSYS einen signifikanten Anteil seines Umsatzes in die Weiterentwicklung der Produkte steckt.

Wenn ich ein potentieller Anwender bin, habe ich nun also auf der einen Seite die Firma CADFEM mit jahrzehntelanger Erfahrung und auf der anderen Seite INNEO, als relativ neuen Einsteiger. Warum sollte ich bei INNEO kaufen?
Rieger: Natürlich ist CADFEM der Platzhirsch und seit vielen Jahren erfolgreich am Markt etabliert. CADFEM fokussiert sich nach meiner Einschätzung ausschließlich auf Simulation. Wir sehen unsere Stärke in der ganzheitlichen Unterstützung im Produktentwicklungsprozess – und da nimmt die Bedeutung von Simulationslösungen sehr stark zu.

Und wir sehen ganz klar den Trend, dass das Thema Berechnung/Simulation mehr und mehr von den Konstrukteuren erledigt wird, zumindest für eine grobe erste Analyse: "Wie liege ich denn mit meiner Konstruktion? Stimmt die Richtung usw." Das ist heute eines der Themen im Mittelstand, wo wir als INNEO sozusagen zuhause sind. Da ist INNEO stark und hat sehr gute Kontakte von der Konstruktion, bis hin zu den Geschäftsleitungen.
Diese Firmen sind froh, wenn sie nun auch die Berechnungsthemen mit ihrem seit langem bekannten PLM-Partner abarbeiten können. Wir sehen Berechnung/Simulation als einen Baustein von vielen im gesamten Entwicklungsprozess und somit fühlen wir uns dort auch gut aufgestellt.

Soviel zum Konzeptionellen. Haben Sie denn auch genügend Personal, um das in der Praxis abzudecken?
Ja, natürlich. Wir nehmen das Thema schon sehr ernst. Durch die Direktpartnerschaft mit ANSYS wurde nochmals mehr Gewicht darauf gelegt. Wir haben uns zudem entschieden, diese Themen in eine eigene Business-Unit zu geben, die gleichrangig neben der PLM Business-Unit steht. Die dort tätigen Mitarbeiter setzen sich aus jungen dynamischen Leuten zusammen, die seit dem Ende ihres Studiums bei uns sind, aber auch aus erfahrenen Spezialisten, die schon seit 20 Jahren in diesem Markt tätig sind und die wir für uns gewinnen konnten.

Ist das Vertriebsgebiet gleich wie bei PLM, Deutschland, Österreich, Schweiz und England?
Rieger: Das Vertriebsgebiet ist zurzeit Deutschland/Schweiz. Österreich könnten wir auch machen, haben aber keine Vertriebsniederlassung. In "UK" sind wir noch nicht sehr aktiv mit ANSYS, grundsätzliche Hemmnisse gibt es aber dort nicht. Also wenn wir uns in Deutschland und der Schweiz gut gefestigt haben, werden wir sicher auch in England beginnen. ANSYS selbst hat großes Interesse, dass wir ebenfalls in Österreich aktiv werden, dazu gibt es aber noch keine konkreten Pläne.

Mittlerweile hat INNEO auch Simsolid im Portfolio, ein Paket für die strukturmechanische Berechnung, wie auch für das thermische Verhalten von Teilen und Baugruppen. Das Paket kommt ohne Vernetzung aus, ist leicht zu bedienen und rechnet sehr schnell. Wozu braucht man dann ANSYS noch?
Rieger: Simsolid ist eine sehr interessante Lösung, insbesondere wenn es um komplexe Baugruppen, gerade Schweißbaugruppen, geht und wo andere Systeme sehr lange Berechnungszeiten haben. Aber Simsolid hat natürlich auch seine Einschränkungen. Wir bewegen uns hier rein in der Strukturmechanik, es ist weder eine Strömungsberechnung möglich und auch keine Elektromagnetik-Betrachtung. Darum haben wir mit ANSYS wirklich das "rundum sorglos“ Paket, das alle diese Felder abdeckt.

Innerhalb von ANSYS gibt es ein Paket namens ANSYS Discovery. Für wen ist das gedacht?
Waidmann: Den Schwerpunkt für ANSYS Discovery sehen wir in der Konstruktion, um den Konstrukteuren und Entwicklern eine direkte Simulation zu ermöglichen. ANSYS Discovery teilt sich auf in Discovery Live und Discovery AIM. Während Discovery Live eher Trends und Tendenzen als Echtzeitergebnisse ermöglicht, bietet AIM die Technologie der Flagship-Produkte von ANSYS mit der Möglichkeit auch multiphysikalische Berechnungen durchzuführen.
"AIM" ist eine integrierte und intuitive Multyphysiks-Simulationsumgebung, die einfach zu bedienen ist und sehr gute Ergebnisse liefert - bis zu einem gewissen Punkt. Wenn man diesen Punkt überschreiten möchte, muss man eben auf die Flagshiptechnologie gehen. Das Schöne an AIM ist, dass man die physikalischen Phänomene beliebig miteinander kombinieren kann, um seine Aufgaben zu lösen.

ANSYS Discovery Live kann auf einer GPU (Grafikprozessor) sehr viel schneller rechnen als andere Programme auf einem PC mit CPU. Steigen Ihre Kunden darauf ein?
Waidmann: Das sehen die Kunden natürlich auch, dass man mit der massiv parallelen Hardware und ANSYS live wirklich in Echtzeit rechnen kann. Da hat es schon mal einen "Wow-Effekt" gegeben. Wir sehen aber, dass die Kunden bisher in der Breite diese Anforderungen noch gar nicht hatten.
Bei Neuanschaffungen wird aber darauf geachtet, dass diese Möglichkeiten mit berücksichtigt werden. Dazu kommt, dass die Grafikkarten mit der Zeit bezahlbarer wurden und werden. Das wird sich durchsetzen.

Ein anderes Thema wäre die Berechnung neuer Werkstoffe, wie z. B. Composites oder gedruckte Teile. Wie schaut es da bei ANSYS aus?
Waidmann: In Richtung Composites ist ANSYS sehr gut aufgestellt. Es gibt in der Software tatsächlich viele Möglichkeiten Composites zu berechnen. Es gibt u. a. einen Wizzard um den Anwender effektiv zu unterstützen.
Ein gewisser Knackpunkt waren dabei bislang die Materialdaten. Das hat sich aber deutlich entspannt, dadurch dass ANSYS die Firma Granta Materials, Cambrigde, gekauft hat, die über eine der umfangreichsten Materialdatenbanken verfügt.

Nun wissen wir ja, dass bei Composites, Konstruktion und Berechnung kaum getrennt werden können, um ein Optimum zu finden an Lagen, Lagensortierung, Faserausrichtung usw. Das müsste für INNEO von Vorteil sein, weil sie beide Seiten beherrschen?
Waidmann: Mit Creo, unserem CAD-System von PTC, kann man natürlich auch Teile in Composite-Technologie konstruieren, und zwar in der gesamten Bandbreite. Und die Interaktion mit ANSYS ist durchaus gegeben; darauf kommen wir gleich noch. In dieser Hinsicht unterstützen wir unsere Kunden sehr gern.
Noch zu der von Ihnen angesprochenen zweiten Möglichkeit, gedruckte Teile zu analysieren und zu optimieren.
Dafür gibt es "ANSYS Additive Print" mit der Möglichkeit, den gesamten Druckprozess zu analysieren und zu optimieren. Damit kann sich der Anwender Fehldrucke sparen und bereits beim ersten Mal maßhaltige Teile fertigen. Dabei spielen die richtigen Stützstrukturen genauso eine Rolle, wie die Kompensation von Wärmeverzügen etc.

Der Digitale Zwilling ist in aller Munde, das hat die Hannover Messe 2019 besonders gezeigt. Spielen Sie da auch mit?
Waidmann: Wir spielen da auch mit. Der 1. Digitale Zwilling, den CADFEM publiziert hat, ist mit übrigens einem Kollegen von uns aufgebaut worden.

Ein sehr großer Aufwand, alles rein mathematisch zu beschreiben. Ob man da nicht mit funktionellen Beschreibungen schneller weiter kommt?
Waidmann: Das gibt es in ANSYS ebenfalls. Es ist möglich, physikalische Gegebenheiten über eine funktionale Darstellung zu beschreiben. Dazu können Creo und ANSYS sehr gut zusammenarbeiten, um dann einen Digitalen Zwilling aufzubauen.
Rieger: Ich sehe hier schon die Notwendigkeit, auf die Aufwendungen zu achten. Was passt bei einem Projekt und was nicht?

Wie ist das Zusammenspiel von ANSYS und Creo?
Rieger: Die Basis für das Zusammenspiel beider Systeme, wurde durch eine Partnerschaft von ANSYS und PTC geschaffen, die im Sommer 2018 verkündet worden ist.
Nun ist es so, dass PTC ANSYS Discovery Live in ihr Produktportfolio Creo integriert hat. Das gibt jedem Konstrukteur die Möglichkeit, diese schnelle Art der Analyse, eingebunden in die Creo-Benutzeroberfläche, zu nutzen.
Diese Partnerschaft steht auf guten Beinen, beide Partner sind auf ihre Dinge fokussiert, so dass nun auch kein großer Wettbewerb entsteht.
Wir als weltweit größter PTC-Partner und irgendwann hoffentlich auch großer ANSYS-Partner haben davon nur Vorteile.

Zum Ende noch die Frage, welche Services bietet INNEO um das Thema ANSYS herum an?
Rieger: Unsere Services beginnen "klassisch" bei der Beratung durch unsre Vertriebsmitarbeiter. Das macht nicht unser PLM-Vertrieb mit, sondern dafür gibt es einen eigenen Vertrieb. Dann haben wir dort auch eine Presales-Gruppe, welche die Projekte bereits in der Presales-Phase schon sehr intensiv mitbetreut. Nach dem Kaufabschluss wird der Kunde überführt in eine Consultingphase, in welcher er bei der Einführung ganzheitlich betreut wird, wenn er das möchte. Dann wird Schritt für Schritt ein Trainingsportfolio angeboten und natürlich bieten wir für den laufenden Betrieb eine Hotline an.
Ein entscheidender Faktor, weil es unser Anspruch ist, für unsere Kunden ein Ansprechpartner für alle Themen im Simulationsumfeld rundherum zu sein.

Herr Rieger, Herr Waidmann, vielen Dank für das Gespräch.

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