KeyShot bei Rosenbauer: Sehr akkurat und schnell

Anwenderbericht
KeyShot bei Rosenbauer: Sehr akkurat und schnell

Firma: Rosenbauer International AG

Themen: Produktentwicklung, Konstruktion & Entwicklung (CAD), Digitale Realität, 3D-Rendering (CGI)

Branche: Automobil & Luftfahrt

Erschienen in:

CAD.de 06/2018

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Produktions- oder Berechnungsdaten sind längst nicht alles, was man von einem 3D-Modell ableiten kann. Vieles andere ist möglich, z. B. fotorealistische Bilder anfertigen oder sogar Videos machen, ohne den Umweg über reale Szenen. Sehr erfolgreich wendet dieses die Firma Rosenbauer Karlsruhe GmbH & Co. KG an, indem dort die Modelldaten aus Creo in KeyShot übertragen und weiterverarbeitet werden.

Wer schon einmal bei einem Foto-Shooting einer aufwändigen Produktscene dabei war weiß, wie lange so etwas dauern kann, unter Umständen Tage. Man braucht ein absolut sauber geputztes Produkt, die gesamte Szene muss aufgebaut werden, die Umgebung ist zu säubern, die Lichter wollen gesetzt sein und schließlich wird das Foto gemacht. Klick! Sollte sich zwischen Prototyp- und Serienprodukt etwas ändern, fällt die gesamte Arbeit wieder an. Ebenso bei jedem neuen Produkt. Zu der verlorenen Zeit kommen dann noch die Kosten…

Dieses Verfahren ist alt, kann man sagen. Es geht heute deutlich besser und schneller. Besondere rechnerunterstützte Systeme sorgen für brillante Fotos und mehr. Eines der Unternehmen, die dies erkannt und bereits umgesetzt haben, ist die Rosenbauer Karlsruhe GmbH & Co. KG (ehemals Metz).

Hubrettungsgeräte im Mittelpunkt

Die heutige Rosenbauer Karlsruhe GmbH & Co. KG wurde bereits vor über 100 Jahren an diesem Standort gegründet. Seither war man mit der Entwicklung und Produktion von Feuerwehrfahrzeugen befasst. Im Jahr 1998 erfolgte die Übernahme (der Fa. Metz) durch den österreichischen Rosenbauer Konzern. Seitdem ist man auf die Höhenrettung spezialisiert und produziert hydraulische Drehleitern, die bis zu einer Höhe von 64 Metern eingesetzt werden können. Natürlich rennen damit keine Feuerwehrleute durch die Gegend und lehnen die Leiter an eine Hauswand. Drehleitern dieser Art sind fest auf einem LKW montiert. Am Ende der Leitern sind oft Rettungskörbe montiert, recht aufwändige Konstruktionen (siehe Bilder) die helfen, Menschen sicher auf den Boden zu bringen.

Die Gestaltung solcher Drehleitern, die es zwischen ca. 20 und über 60 m Rettungshöhe gibt, ist länderspezifisch wie aber auch kundenspezifisch. Rosenbauer realisiert dies mit Creo von PTC, welches im gesamten Unternehmen eingesetzt wird. "Die Chassis der Fahrzeuge kaufen wir oder sie werden von Kunden beigestellt. Der Kunde kann wählen, ob er diese Basis-Fahrzeuge von z. B. Volvo, Scania, Daimler Benz etc. einsetzen will", wie Franco Zipperling vom Produktmanagement Hubrettungsgeräte sagt. Alles andere wird von Rosenbauer in Karlsruhe entwickelt und gebaut: Maschinenbau/Stahlbau, Elektrik Steuerungstechnik…

Dafür hat man vor Ort rund 500 Mitarbeiter, die Rosenbauergruppe verfügt insgesamt über 3000 Leute. Die Produkte werden weltweit vertrieben und es gibt Service-Stützpunkte rund um den Globus. Vor rund vier Jahren kam KeyShot ins Haus, um mit der am Anfang geschilderten Situation Schluss zu machen.

Franco Zipperling: "Ich habe damals eine Marktstudie gemacht und die verschiedenen Visualisierungssysteme genau angeschaut. Sehr schnell bin ich bei KeyShot gelandet, weil das System von Anfang an sehr überzeugend war. Punkte, die dafür sprachen, waren u.a.:

  • Die einfache Datenübertragung vom CAD-System nach KeyShot,
  • die einfache Handhabung von KeyShot,
  • die Ergebnisse sind korrekt und brillant,
  • es ist nur ein Tag Schulung nötig, um erste professionelle Ergebnisse zu erzielen.

So viel zunächst zur Systemeinführung, nun ein Blick auf die Software selbst.

In kurzer Zeit zum perfekten Bild

KeyShot kommt vom amerikanischen Hersteller Luxion Inc. und hat sich weltweit als eines der Visualisierungssysteme durchgesetzt. Das System wird über Händler vertrieben. In Deutschland ist das u. a. INNEO (siehe Kasten am Ende des Artikels) als weitaus größter Anbieter.

INNEO hat bislang 2250 Projekte in diesem Umfeld abgeschlossen, bei über 2000 Kunden, daher darf man sagen, dass INNEO auch der größte KeyShot-Händler weltweit ist. Die Anwender kommen aus sehr unterschiedlichen Branchen, vom Orgelbauer über Designagenturen, Brillenhersteller und natürlich auch dem Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau, um nur einige Beispiele zu nennen.

Für alle diese Unternehmen bietet KeyShot alles, was sie zur schnellen Erstellung exakter Visualisierungen brauchen. Dazu gehören z. B. physikalisch korrekte Materialien, vordefinierte Umgebungen (z. B. der Platz vor der Met in New York oder der Hamburger Hafen oder ein Bergpanorama in Oberbayern).

Durch den einzigartigen Echtzeit-Workflow sieht der Anwender sofort wie die Renderings und ggf. Animationen Form annehmen. Das wiederum basiert maßgeblich auf Luxions eigener Render-Engine. Sie wurde auf der Grundlage ausführlicher Forschung zur wissenschaftlich korrekten Darstellung von Materialien und globaler Beleuchtung entwickelt.

Durch diese hier eingesetzten Technologien kann der Anwender alle Änderungen an Materialien, Beleuchtung und Kameraposition sofort sehen! Die Anwender müssen nicht Renderspezialisten sein. Was hier zu tun ist, das können auch Maschinenbauingenieure, wie Franco Zipperling gezeigt hat, der zuvor Konstrukteur gewesen ist. Die einfache aber dennoch leistungsfähige Benutzeroberfläche bietet alle Optionen für hochwertige Visualisierungen und ist nicht mit Funktionen überfrachtet, die den Workflow behindern.

Das Besondere der Software setzt sich auch in Richtung Animationen fort, die auf einem neuen Ansatz basieren, der ebenfalls wieder für Schnelligkeit sorgt. Verschiedene Beispiele gibt es auf der Webseite von INNEO zu sehen. Hier aber zurück zur Firma Rosenbauer Karlsruhe.

Vom Bild zum Video

Die Karlsruher Hubrettungs-Experten haben KeyShot 2014 eingeführt. "Ich kam aus der Konstruktion, wusste, dass Creo sehr exakte Daten liefert und somit sind wir direkt in die neue Welt der Visualisierung eingestiegen und haben gar nicht erst nochmals mit den alten Methoden angefangen", berichtet Franco Zipperling.

KeyShot wurde ursprünglich eingesetzt, um Vertriebsmappen auf ein neues Niveau zu heben – mit den bestmöglich visualisierten Produkten. Dabei hat Zipperling festgestellt, dass die Versprechen des Anbieters stimmen. Schon nach Stunden der Schulung kam es zu ersten Ergebnissen. "Später kommt natürlich noch die Erfahrung dazu, aber erste gute Ergebnisse sind nach wenigen Stunden zu erzielen." Weiter hat er festgestellt, dass die Datenübertragung von Creo nach KeyShot nicht nur schnell, sondern auch sehr exakt ist! "Ferner hat uns die erzielbare Brillanz der fertigen Bilder überzeugt – es ist wirklich kein Fotoapparat mehr nötig.“

So fing es damals an.

Heute sind die Karlsruher einige Schritte weiter und machen mit Hilfe der Animationsfähigkeiten von KeyShot ganze Videofilme. Damit können künftige Anwender ihr Produkt schon einmal sehen, bevor es gebaut wird. Gezeigt wird das Beispiel einer Straße in London (Savile Row). Hier wird die Originalumgebung simuliert, mit Straßen und Gebäuden, parkenden Autos usw. In diese Straße rollt dann das Feuerwehrauto zu einer virtuellen Rettung ein. Klar, dass man dann davon mehr versteht, als wenn Rosenbauer nur mit Skizzen und Zeichnungen ankäme. Schließlich sind die Käufer der Rettungstechnik in der Regel keine Ingenieure, sondern Feuerwehrkommandanten, Gemeinderäte, Bürgermeister ggf. sogar Banker.

So eine Sache aber real zu filmen, wäre aufgrund des Aufwands gar nicht denkbar. Allein der Transport des Rettungsfahrzeugs nach London würde Summen verschlingen, die das Werbebutget schnell übersteigen.

Weitere Animationen hat Franco Zipperling für einen Einsatz in Saudi Arabien gemacht. Auch hier wieder: Größtmögliche Realität, bei überschaubarem Aufwand. Zipperling: "Diese Features in KeyShot eröffnen einem eine Welt, die man vorher gar nicht gehabt hat.“

Die Zusammenarbeit mit INNEO bezeichnet er als "problemlos und konstruktiv". "Ich brauche INNEO dann, wenn ich an die Grenzen der Software komme oder wenn in einer neuen Version Dinge anders funktionieren als in der alten, dann lasse ich mir gerne helfen, um schnell wieder meine gewohnte Performance zu erreichen.“

Damit das alles einfach abgewickelt werden kann, hat Rosenbauer Karlsruhe einen Wartungsvertrag mit INNEO abgeschlossen, der den entsprechenden Service eben vorsieht. In Zukunft, so war zu hören, will man auch in das Thema "Virtuelle" Realität (VR) einsteigen. Dann wird sich die Welt nochmals ändern. Mensch und Produkt werden dann scheinbar im gleichen Raum interagieren können…

 

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