INNEO und digiZ stehen gemeinsam für die digitale Zukunft
Firma: INNEO Solutions GmbH & Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg (digiZ)
Themen: Produktentwicklung, Produktdatenmanagement (PDM/PLM), Cloud & KI (Simulation), Digitale Realität, Informationstechnologien, Prozessoptimierung, Industrie 4.0
Branche: Sonstige
Erschienen in:
Bericht herunterladen ZurückExklusives Interview mit Helmut Haas und Peter Schmidt über digitale Transformation, KI und die Fachkonferenz Digitalisierung von INNEO am 27. Mai 2025 in Stuttgart
INNEO ist unter der Leitung von Geschäftsführer Helmut Haas ein führendes Unternehmen in den Bereichen Digitalisierung, CAD/PLM, Simulation, Digital Reality und Künstliche Intelligenz mit Sitz in Ellwangen. Mit innovativen Technologien unterstützt INNEO Unternehmen dabei, ihre Produktentwicklung zu optimieren, Prozesse zu automatisieren und digitale Geschäftsmodelle zu realisieren. Der IT-Campus von INNEO dient als zentraler Innovationsstandort, an dem Unternehmen, Start-ups und Fachkräfte zusammenkommen, um digitale Lösungen voranzutreiben. Das Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg (digiZ), geleitet von Peter Schmidt, ergänzt diese Mission als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen, die digitale Transformation aktiv gestalten wollen. Es bietet Know-how, Beratung und praxisnahe Unterstützung, um Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Zukunft zu begleiten.
Die enge Verbindung zwischen INNEO und dem digiZ stärkt das Innovationsökosystem der Region durch konkrete Lösungen, Wissenstransfer, Vernetzung und strategische Impulse. Im Gespräch mit der IHK-Mitgliederzeitschrift „Wirtschaft in Ostwürttemberg“ erläutern beide Herren die Stoßrichtungen dafür.
Herr Haas, Herr Schmidt, INNEO entwickelt vielfältige innovative Technologien. Welche Entwicklungen faszinieren Sie persönlich gerade am meisten – und warum?
Helmut Haas: Seit Corona ist Digitalisierung in aller Munde. INNEO steht für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte. Grundsätzlich ist das Tempo der Innovation aller unserer Bereiche faszinierend. Das spüren auch Unternehmen und reagieren mit Investitionen in die Digitalisierung. Da wäre beispielsweise die stärkere Integration von Software in Produkte zu nennen oder die Vielzahl an Regularien, die Produktentwicklung deutlich anspruchsvoller machen. Hier entwickeln sich sogenannte Application Lifecycle Management Lösungen (ALM). Es ist mittlerweile bemerkenswert, wie viele Unternehmen erkennen, dass ihre Daten extrem wertvoll sind und dementsprechend einen Fokus auf die saubere Haltung der Daten mit Lösungen wie PLM legen. Diese Systeme, gefüllt mit sauberen Daten, sind das Fundament, auf das Unternehmen in Zukunft ihre Prozesse und Geschäftsmodelle aufbauen.
Als Unternehmen, welches eigene Produkte entwickelt fragt man sich immer: Wie kann ich das nächste Produkt noch besser machen? Statt teures Feedback durch Prototypen zu holen, kann man mit Simulationslösungen die Produkte einem Realitätscheck unterziehen, ohne dass es sie in der echten Welt gibt. Das spart Zeit und Kosten und sorgt für bessere Produkte. Simulationslösungen gab es in der Vergangenheit zwar bereits, aber die stärkere Rechenpower in der Cloud, KI-gestützte Berechnungen und noch ausgereiftere Software erlauben mittlerweile atemberaubende Ergebnisse.
Peter Schmidt: Die rasante Entwicklung im Bereich Digitalisierung und KI eröffnet faszinierende Möglichkeiten für Unternehmen – und sie zeigt uns, wie stark sich Geschäftsmodelle, Prozesse und Produkte in kürzester Zeit verändern können.
Mich persönlich begeistert aktuell besonders die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Automatisierung und Entscheidungsfindung. Unternehmen erkennen zunehmend, dass ihre Daten nicht nur gespeichert, sondern aktiv genutzt werden müssen – sei es für prädiktive Analysen, Prozessoptimierung oder als Grundlage für neue digitale Geschäftsmodelle. PLM- und ALM-Lösungen spielen dabei eine entscheidende Rolle, weil sie eine saubere und vernetzte Datenbasis schaffen, auf der KI ihre volle Wirkung entfalten kann.
Ein weiteres Highlight ist die Simulationstechnologie. Die Kombination aus High-Performance-Computing, Cloud-Lösungen und KI-gestützten Berechnungen erlaubt es Unternehmen, ihre Produkte in virtuellen Testumgebungen zu optimieren – noch bevor der erste Prototyp gebaut wird. Das spart nicht nur Kosten, sondern beschleunigt auch Innovationen erheblich. Und dann ist da noch das Thema Digitale Realität: Die Möglichkeit, hochkomplexe Produkte und Anlagen fotorealistisch darzustellen, interaktiv zu präsentieren und sogar in Echtzeit zu konfigurieren, bringt eine völlig neue Dimension in Vertrieb, Service und Produktentwicklung. All diese Entwicklungen zeigen: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein mächtiges Werkzeug, um Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft nachhaltig zu steigern.
Helmut Haas: Ich pflichte bei, das Thema Digitale Realität ist faszinierend. Die realitätstreue von Produktfotografien und -videos, ohne dass es die Produkte in der Realität gibt, ist schlichtweg beeindruckend. Mit diesen Bildern zu agieren und selbst große Anlagen mit über hunderttausend Einzelteilen innerhalb von Sekunden auf Webseiten den potenziellen Kunden zu präsentieren ist ein Durchbruch, der vor Jahren noch außer Reichweite war.
Das alles sind konkrete Digitalisierungsaufgaben, die großen Nutzen bringen und mich persönlich antreiben.
Und das Wechselspiel zwischen eigenen Entwicklungen und den Bedürfnissen der Kunden spornen an?
Helmut Haas: Dass wir uns dabei auch permanent selbst challengen, sehen Sie am besten an unseren Kunden und deren Anwendungen. Da geht es von hochkritischen Medizinprodukten über die Entwicklung neuer Raketentechnologie bis zu hochinnovativen Anwendungen in der Automationstechnik. Diese Vielfalt genauso wie die innovativen Produktideen unserer Kunden und der jeweilige Effizienzgewinn sind für mich immer noch faszinierend. Dass sich KI rasant entwickelt, bringt eine weitere Dimension und deutlich erweiterte Möglichkeiten in allen Bereichen.
Digitale Zwillinge, intelligente Algorithmen und Simulationen sind keine Science-Fiction mehr. Können Sie uns ein Beispiel geben, wo diese Technologien einen echten Unterschied gemacht haben – vielleicht sogar in einem Bereich, wo man es nicht erwartet hätte?
Helmut Haas: Visionen und Produktideen werden heute im ersten Schritt durch leistungsfähige 3D CAD-Systemen in der Digitalen Realität erstellt. Damit ist die Grundlage für viele weitere Dinge geschaffen. Aber natürlich auch für den papierlosen Durchlauf durch alle Folgeprozesse im Unternehmen und zum Kunden – Stichwort: Model Based Enterprise. Das digitale 3D-Modell ist mehr als ein Ersatz für Zeichnungen. Es ist der Startpunkt für die digitale Maschinerie im Unternehmen.
Ein gutes Beispiel dafür erleben wir alle, wenn wir zum Zahnarzt gehen. Die dort eingesetzten Bohrer sind nach den beschriebenen Philosophien entwickelt und gefertigt worden. Dadurch hat sich das Unternehmen die Marktführerschaft in dem Segment abgesichert und ausgebaut. Es hat aber auch die Maschinen zur Herstellung und Fertigungsprozesse weiter optimiert und überwacht - Stichwort digitaler Zwilling. Der Effizienzgewinn in diesem konkreten Beispiel liegt nach eigenen Angaben bei 26 Prozent Zeitersparnis. Ohne digitale Maschinerie geht nichts – gepaart mit cleveren Geschäftsmodellen kann man es bis zur Marktführerschaft bringen.
Ein möglicher weiterer Schritt wäre, all das gesammelte firmeninterne Wissen mittels einer KI intern zu sichern – Stichwort: Demografie und Wissensmanagement. Damit hat man auch die Voraussetzungen, das Wissen in passender Art und Weise mit internen Abteilungen in der Einarbeitung neuer Mitarbeiter, im Service, etc. zu teilen und weiterzuentwickeln. Natürlich lässt sich das auch selektiv für Kunden beispielsweise über einen Chatbot öffnen und für Beratung oder Verkauf einsetzen. Wer es schafft, diese Technologie in seine digitale Maschinerie zu integrieren, der hält den nächsten Wettbewerbsvorteil in der Hand.
Als langjähriges digiZ-Netzwerkmitglied gefragt: Warum ist Ihnen diese Mitgliedschaft wichtig?
Helmut Haas: Müsste ich Digitale Transformation mit einer Sportart vergleichen, dann wäre es der Zehnkampf. Soll heißen: Es sind viele Disziplinen und auch viele Kompetenzen, die hier zusammenkommen müssen. Das Gute allerdings ist, dass man mit dem digiZ einen Partner an der Seite hat, der gute Orientierung geben kann und einen ganzen Strauß an Experten im Verbund dazu bietet. Sozusagen ein Zehnkampf, den man als Mannschaftssport zusammen mit vielen Einwechselspielern und Telefonjokern bestreiten darf. Denselben Gedanken sehe ich auch in der Zukunftsoffensive der Region. Im Verbund mit all den verschiedenen Partnern sind wir schneller und schlagkräftiger und werden die konkreten Ziele besser erreichen. Und dass es mit der IHK, den Landkreisen, den Hochschulen und weiteren Organisationen dabei ein paar Leader und Coaches gibt, die die Energie bündeln und dirigieren, ist natürlich auch von großem Vorteil.
Welche Bedeutung hat die Mitgliedschaft von INNEO für das digiZ und welche Rolle spielen die Zukunftsoffensive, der IT-Campus und digiZ für die digitale Entwicklung?
Peter Schmidt: Wenn ich den Vergleich der digitalen Transformation mit einem Zehnkampf aufgreifen darf, dann ist Ostwürttemberg auf dem besten Weg, eine Spitzenmannschaft in dieser Disziplin zu werden. Entscheidend dafür ist, dass wir nicht nur Einzelleistungen fördern, sondern den Teamgeist stärken – genau das ermöglicht die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und den Netzwerken in der Region.
Das digiZ spielt hierbei eine Schlüsselrolle, denn es verbindet Expertise mit Praxis und bietet Unternehmen eine Anlaufstelle für Wissenstransfer und konkrete Umsetzung. Die Zukunftsoffensive wiederum gibt uns eine klare Richtung vor und bündelt die Kräfte aller relevanten Akteure – von den Wirtschaftsförderungen bis zu den IT-Experten.
Der IT-Campus von INNEO ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Innovation vor Ort entsteht: Hier treffen Unternehmen auf Startups, Fachkräfte auf Know-how, Theorie auf Praxis. Diese enge Verzahnung von Bildung, Wirtschaft und Netzwerken macht Ostwürttemberg zu einer Modellregion der digitalen Transformation. Deshalb ist die Mitgliedschaft von INNEO für uns so wertvoll.
Welche Themen stehen bei der Fachkonferenz Digitalisierung von INNEO am 27. Mai 2025 am ICS in Stuttgart im Mittelpunkt? Gibt es Highlights oder besondere Speaker?
Helmut Haas: Das Besondere an unserer Fachkonferenz Digitalisierung ist, dass Kundenvorträge im Vordergrund stehen. Wir stellen uns nicht auf die Bühne und sagen: „Das wäre möglich!“, sondern unsere Kunden berichten: „Das hab‘ ich gemacht, und das hat es gebracht.“ Aus erster Hand über erfolgreich umgesetzte digitale Transformationsprojekte zu hören ist nach wie vor das zentrale Element. Dazu gibt es eine begleitende Fachausstellung und natürlich auch Gespräche mit den Experten von INNEO und namhaften Herstellern und Implementierungspartner.
Ein wichtiger Schwerpunkt werden Themen rund um Cybersecurity sein. Hierzu konnten wir Rainer Hald, CTO der Ellwanger Varta AG, als Sprecher gewinnen, der über den Cyberangriff, die Erfahrungen und Learnings berichtet. Das Thema KI wird wiederum eine sehr prominente Position einnehmen.
Ein weiteres Highlight ist Ranga Yogeshwar - bekannt aus vielen Wissenschaftssendungen. Er wird über den großen Umbruch durch Digitalisierung, KI, Demografie und Nachhaltigkeit sprechen und auch in einer Podiumsdiskussion mit weiteren Gästen Rede und Antwort stehen.
Und da Maschinen- und Anlagenbau eine der wichtigsten Branchen der Region ist, freuen wir uns sehr, dass wir Dr. Raphael Neuhaus vom VDMA gewinnen konnten. Er wird anhand von Best Practice-Beispielen ausführen, wie Digitalisierung und KI zum Effizienz Booster und nicht zur Komplexitätsfalle werden. Melden Sie sich auf unserer Webseite an – Sie werden eine Menge guter Impulse, neue Erfahrungen und Kontakte mitnehmen können. Der Eintritt ist frei.
Welche technologischen Entwicklungen – vielleicht sogar noch unbekannte – werden uns in den nächsten fünf Jahren besonders prägen? Und welche Rolle möchten Sie und Ihr Unternehmen dabei spielen?
Helmut Haas: So faszinierend neue Technologien immer wieder sind, so fraglich ist es, welche davon signifikante Mehrwerte bieten und sich wirklich durchsetzen werden. Ich gehe davon aus, dass fast alles, was in den nächsten fünf Jahren maßgebliche Relevanz haben wird, heute schon bekannt ist. Also ist entscheidend, wie groß der wirkliche Mehrwert ist. Der wiederum entsteht nur dann, wenn Technologie mit den richtigen Prozessen und befähigten Anwendern zusammenkommen. Die beste Technologie in der falschen Anwendung - oder wenn niemand damit zurechtkommt, wird sich nicht durchsetzen.
Aktuell hat im positiven Sinne KI enormes Potential. Und da wir nicht die Entwickler neuer KI-Technologie sind, werden wir auch hier technologieoffen bleiben und uns auf die relevanten Anwendungsfälle, die Umsetzung in der Praxis und die Anwenderbefähigung konzentrieren.
Daraus entsteht der wirkliche Kundennutzen und das ist unser Erfolgsrezept seit 40 Jahren.
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| Helmut Haas ist Geschäftsführer der INNEO Solutions GmbH | Peter Schmidt ist Bereichsleiter Innovation und Digitalisierung bei der IHK |

